Zuckerwatte selber machen: So geht es!

Wie Sie Zuckerwatte selber machen - mit oder ohne Maschine - wer sie erfunden hat und wie moderne Zuckerwattemaschinen funktionieren, haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.
Von
Sabrina Schmitz
Sabrina Schmitz
Autor
Absolventin der Heidelburg Uni im Fachbereich Germanistik, schon mehr als 5 Jahre tätig als Journalistin und vor kurzem als Chef-Redakteurin, sie glaubt an das, dass es kei mehr anzeigen
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Erik Wulf
Erik Wulf
Fachberater
Leidenschaft für Hausgeräte wurde aus der Familie geerbt, Installation, Reparatur und Beratung macht Erick schon seit 15 Jahren, so dass die Menschen immer den Wunsch habe mehr anzeigen
Zuletzt aktualisiert: September 09, 2023
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Wussten Sie, dass eine Portion Zuckerwatte gerade einmal 55 Kalorien hat? Aufgrund des hohen Luftanteils, der bei der Fertigung in die Masse eingearbeitet wird, hat Zuckerwatte damit gerade einmal so viele Kalorien wie ein Apfel. Wie Sie die klebrige Süßigkeit mit wenigen Küchenutensilien ganz einfach zuhause herstellen können, haben wir für Sie recherchiert und Ihnen im Folgenden als einfache Anleitung zusammengestellt. Aber auch für diejenigen unter Ihnen, die die Produktion der Zuckerwatte lieber in professionelle Hände geben möchten und sich daher einer Maschine bedienen wollen, haben wir eine gute Nachricht: Gute Zuckerwattemaschinen für den Hausgebrauch sind für kleines Geld erhältlich.

Wer hat Zuckerwatte erfunden?

Zuckerwatte selber machen: So geht es!
Unglaublich, aber der Erfinder der Zuckerwatte war ein Zahnarzt.

Auch wenn es wie die purste Form der Ironie (oder wie ein sehr pfiffiges Geschäftsmodell) klingt: Die Zuckerwatte wie wir sie heute kennen wurde von einem Zahnarzt erfunden. Der US-Amerikaner William Morrison hatte 1897 gemeinsam mit dem Konditor John C. Wharton eine Maschine zur Herstellung des so genannten „cotton candy“ (zu Deutsch: Zuckerwatte) erfunden und patentieren lassen. Ganz ähnlich zu den heutigen Maschinen bestand sie aus einer mit winzigen Löchern perforierten Metallschüssel mit Zentrifuge. In dieser wurde der Zucker zu Sirup geschmolzen, während die Zentrifugalkraft diesen durch die winzigen Löcher nach außen drückte. Was entstand, waren feine, längliche Stränge geschmolzenen Zuckers, welcher sich unmittelbar im Anschluss verfestigte – die heutige Zuckerwatte.

Zuckerwatte selber machen

Kein Jahrmarkt in der Stadt, aber Sie haben Lust auf Zuckerwatte? Zum 90er Jahre Karaokeabend eingeladen und noch keine Idee für den süßen Nachtisch mit dem Extra Touch Nostalgie? Neben dem Karaoke-Mikrofon ist ein Dessert ebenso wichtig! Oder planen Sie einen Kindergeburtstag und möchten die kleinen Gäste mit einer extra Portion Zucker so richtig auf Betriebstemperatur bringen? Die gute Nachricht: Zuckerwatte selber machen ist nicht schwer! Ob mit oder ohne Maschine – wir zeigen Ihnen, wie Sie Zuckerwatte ganz einfach selbst zaubern können.

Ohne Maschine

Auch wenn die Zubereitung von Zuckerwatte mit einer speziellen Maschine deutlich leichter ist: es geht auch ohne! Alles was Sie an Utensilien brauchen, finden Sie sicherlich in Ihrer Küche. Stellen Sie zunächst einen großen Topf bereit und befestigen Sie ein Thermometer an dessen Rand – so haben Sie die Temperatur besser im Blick. Sie benötigen außerdem einen Pinsel (bspw. einen Backpinsel), einen Schneebesen, eine flache Auflaufform, etwas Backpapier und Stiele, auf welche sie die Zuckerwatte später aufwickeln.

Geben Sie nun 800 g Zucker, 40 ml Maissirup, 40 ml Wasser zusammen mit 1,5 g Salz in den Topf und erhitzen Sie die Zutaten unter Rühren bis auf etwa 160 Grad. Sollten sich während des Schmelzprozesses Kristalle am inneren Rand des Topfes bilden, entfernen Sie sie mit dem Pinsel. Geben Sie die Mischung nun in die Auflaufform. Bei Bedarf können Sie die Masse mit etwas rosa Lebensmittelfarbe (etwa 2 Tropfen) und bspw. Himbeer-Extrakt (ca. 5 ml) verfeinern. Tauchen Sie den Schneebesen in die Masse und drehen Sie den Schneebesen auf dem Backpapier schwingend hin und her, bis die Masse dünne Fäden bildet. Nehmen Sie nun die Stiele und drehen Sie die Zuckerfäden an den Stielen auf. Fertig!

Mit Maschine

Mit der passenden Zuckerwattemaschine sind Sie mit der Zubereitung deutlich schneller fertig, denn die Bedienung ist kinderleicht. Lassen Sie die Maschine einige Minuten vorheizen, schalten Sie das Gerät sodann kurz aus und warten Sie, bis der Spinnkopf aufgehört hat, sich zu drehen. Nehmen Sie den Messlöffel zur Hand, befüllen Sie ihn mit Zucker – am besten eignet sich feinster raffinierter Zucker – und geben Sie diesen in die Zuckerschale. Schalten Sie die Maschine wieder ein. Nach wenigen Minuten spinnt die Maschine die ersten Zuckerfäden. Mit einem senkrecht stehenden Holzstab führen Sie innerhalb der Auffangschale kreisförmige Bewegungen um die Zuckerschale aus, bis sich etwas Zuckerwatte hieran gesammelt hat. Halten Sie den Stab sodann waagerecht und fädeln Sie den Zucker oberhalb der Schale mit drehenden Bewegungen auf, bis Sie eine ordentliche Portion Zuckerwatte beisammen haben.

Die Auswahl an Zuckerwattemaschinen kann sich mittlerweile sehen lassen. Für Nostalgiker bietet sich Amazon Bestseller von Gadgy im Vintage-Look an, die sich hervorragend für den Hausgebrauch eignet und auch in der Glasvitrine ein gutes Bild abgibt. Für Kunden, die optisch lieber an eine originelle Jahrmarktbude erinnert werden wollen, bietet der Hersteller United Entertainment einen Zuckerwatteautomat in rotem Jahrmarktswagendesign.

Bunt

Zuckerwatte selber machen: So geht es!
Mithilfe der Lebensmittelfarbe können Sie Ihre Zuckerwatte bunt machen.

Zuckerwatte lässt sich auch ganz leicht in farbenfrohen Designs herstellen. Hierzu einfach einen Tropfen Lebensmittelfarbe der Zuckermasse beifügen. Ob rosa, grün, blau oder rot: im Supermarktregal werden Sie bei den Backzutaten sicherlich fündig. Mit etwas Übung können Sie sogar bunte Zuckerwatte in Regenbogenoptik herstellen. Produzieren Sie nacheinander einzelne Portionen der Zuckerwatte in verschiedenen Farbtönen, stellen Sie sie kurz beiseite und fädeln Sie zum Schluss die bunte Mischung übereinander an dem Holzstab auf. So wird die Zuckerwatte auch auf einem Kindergeburtstag mit Einhorn- oder Prinzessinnenmotto ein echter Hingucker und der Automat gibt neben der Schminkstation oder Seifenblasenmaschine ein gutes Bild ab.

Mit Geschmack

Nicht nur in farblicher Hinsicht kann mit der Zuckerwatte experimentiert werden, auch geschmacklich können Sie einiges ausprobieren. Fügen Sie der Zuckermasse einfach flüssige Lebensmittelaromen (so genannte Flavour Drops) zu, um neue Geschmacksvariationen zu erhalten. Ob klassisch fruchtig oder mit süßer Nussnote – hier sind Ihrer Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt.

Wie funktioniert eine Zuckerwattemaschine?

Moderne Zuckerwattemaschinen funktionieren im Wesentlichen noch in der gleichen Weise wie der erste Prototyp von 1897: im Zentrum der doppelwandigen Edelstahlwanne, in welcher die Zuckerfäden gesponnen werden, sitzt ein Kolben, in dem der Zucker durch hohe Hitze zu Sirup geschmolzen wird. Wir der Kolben nun in kreisförmige Bewegungen versetzt, wird der flüssige Zucker durch die winzigen Löcher in den Wänden, die den Kolben umgeben, durch die Zentrifugalkraft nach außen in die Edelstahlwanne geschleudert. Dort erkalten die gesponnenen Zuckerkristalle umgehend und formen so die zarten Zuckerfäden, die an einem Stab sodann zu Zuckerwatte gesponnen werden.

Reinigung und Aufbewahrung

Die Herstellung von Zuckerwatte ist – das mag wohl auf der Hand liegen – eine klebrige Angelegenheit. Daher muss die Maschine nach jeder Nutzung gründlich gereinigt werden. Hierzu wird sie idealerweise weitestgehend in ihre Einzelteile zerlegt und in warmem Wasser eingeweicht. So löst sich der Zucker dann beinahe vollständig von allein, sodass die Teile nur noch mit einem schonenden Reinigungsmittel und Wasser abgespült werden müssen. Verstaut werden kann die Zuckerwattemaschine sodann in der Umverpackung, alternativ kann sie auch als hübscher Eyecatcher in einer Vitrine untergebracht werden.

Zuckerwatte selber machen: So geht es!
Die Einzelteile der Zuckerwattemaschine lassen sich mit warmen Wasser einfach reinigen.

Fazit

Zuckerwatte ist mit wenigen Zutaten auch zuhause herzustellen und kann so ein echtes Highlight auf jeder Party oder jedem Kindergeburtstag darstellen. Am einfachsten gelingt dies mit einer speziellen Zuckerwattemaschine, die schon für kleines Geld erhältlich ist. Zuckerwatte selber machen – ganz ohne Maschine – ist mit etwas Geduld und Übung jedoch auch möglich. Am besten, Sie probieren es gleich mal aus!

FAQ

Wie kann man eine Zuckerwattemaschine selber bauen?

Eine Zuckerwattemaschine kann auch mit geringem handwerklichem Geschick selbst gebaut werden. Hierzu einfach den schmalen Rand eines Schraubdeckels mit vielen kleinen Löchern versehen – dies geht mit einem Hammer und Nagel sehr gut. In die Mitte des Deckels wird sodann ein Loch gebohrt, welches groß genug sein muss, um die Spitze eines Akkuschraubers aufzunehmen. Den Deckel nun mit der Innenseite nach oben auf den Schrauber stecken und den Anschaltknopf des Akkuschraubers so festkleben, dass das Gerät dauerhaft eingeschaltet ist. Das Gerät wird später nur über das Stromkabel an- und ausgeschaltet. Einen Karton mit Frischhaltefolie auskleiden (auch den Akkuschrauber nicht vergessen, der verklebt sonst völlig), den Akkuschrauber mit dem Deckel nach oben zeigend reinstellen und flüssigen Zucker langsam auf den Deckel träufeln. Stecker reinstecken, los geht’s!

Welcher Zucker ist für die Zuckerwatte geeignet?

Für die Herstellung von Zuckerwatte eignet sich am besten raffinierter Weißzucker in der feinsten verfügbaren Körnung. Einige Maschinen können auch aus Isomalt oder Ahornsirup, ja sogar aus Sahnebonbons Zuckerwatte zaubern.

 

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